Rudolph "Minnesota Fats" Wanderone
Rudolph Walter Wanderone Jr. (19.01.1913 - 15.01.1996), besser bekannt als Minnesota Fats, war vielleicht der beste Pool-Spieler in den Vereinigten Staaten, trotz der Tatsache dass er niemals ein Turnier der „Major pool tournament” gewann. Die “New York Times” erwähnte im Nachruf, dass Minnesota Fats mehr als 10 Jahre vor dem Jahre 1913 geboren wurde, blieb aber diesbezüglich jeden Beweis schuldig. Er gab sich selber den Namen Minnesota Fats nach einer Figur aus dem legendären Billard-Film “The Hustler” mit Paul Newman aus dem Jahre 1961, in dem Herbert John "Jackie" Gleason die Rolle des “Minnesota Fats” spielte. Er ging sogar soweit zu behaupten, dass die Rolle in diesem Film auf seinem Leben basierte, was Produzent Walter Tevis stets bestritt. “Fast Eddie Parker”, der das überwiegende Material für diesen Film zur Verfügung stellte, berichtete Tevis über Wanderone und glaubt sogar, dass es für Tevis die Inspiration für den Beginn der Legende “Minnesota Fats” war. Ironischerweise war es Willie Mosconi, der technische Berater des Filmes und einer der besen Poolspieler seiner Zeit, der Minnesota Fats in dem Film zum Ruhm brachte. Man muss dazu wissen, dass die beiden stets die größten Konkurenten und komplett entgegengesetzte Charakteren waren.
Wanderone begann schon als Kind mit dem Billardspiel und verdiente sein Geld ausschliesslich damit, dass er als sog. “Pool Hustler” durch die Lande zog. Als “Pool Hustler” täuschte er seine Gegner dadurch, indem er mit Haus-Kö’s ("a sneaky pete") unerfahrenen Spielern das Geld aus der Tasche zog. Er machte ein paar Spiele “aus Spass” mit seinen Gegnern, verlor diese natürlich und drehte erst dann auf, als es um Kohle ging. Öffentliche Bekanntheit erlang er vor allem in diversen TV-Shows, in denen er jedoch über Jahre hinweg stets Willie Mosconi unterlegen war. Gerade diese Fernseh-Matches haben sowohl zu seinem Ruhm als auch dem des Poolsportes beigetragen. Der Billiard-Kongreß von Amerika nahm ihn in Anerkennung seiner Beiträge für den Pool-Sport in die „Hall of Fame“ auf.
© by flietz